Woher kommen die Jahreskreisfeste? Mutter Erde, die Kelten und was das mit uns zu tun hat: Leben gestalten

Petra Gompper • 25. September 2022

In den Jahreskreisfesten ist das Jahrhunderte alte Wissen unserer keltischen Vorfahren enthalten. Sie lebten in dem Bewusstsein, dass Mutter Erde das schöpferische und lebensspendende Prinzip des Ausgleichs in ihrem Vegetationszyklus – dem Jahreskreis – lebt und uns daran in jedem Moment unseres Lebens teilhaben lässt. Denn wir sind ein Teil von Mutter Erde, wir sind mit ihr und allem, was darauf existiert,  verbunden. Dieses Wissen können wir auch heute in unser Leben integrieren.

ALLES AUF EINEN BLICK


Der Planet Erde

Unsere Mutter Erde: leben im Ausgleich

Der Jahreskreis unserer keltischen Vorfahren

Altes und Neues verbinden: Jahreskreis und Jahreskreisfeste heute

Der erste Schritt: beobachten und übertragen



DER PLANET ERDE


Gesagt wird, dass die Erde vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist. Eine Wolke aus Gas und Staub tat sich zusammen und schuf die Erde.


Wissenschaftlich betrachtet ist unser Planet einzigartig. Wäre die Erde fünf Prozent näher an der Sonne, würde alles Wasser verdampfen. Leben wäre unmöglich. Wäre die Erde kleiner, wäre sie inzwischen völlig erkaltet. Wäre sie größer, würde heftiger Vulkanismus das Leben, wie wir es kennen, unmöglich machen.


Doch trotz aller Wenn und Aber hat sich die Erde im Laufe der Zeit zu einem Planeten von unglaublicher Schönheit und Vielfalt entwickelt.


UNSERE MUTTER ERDE: LEBEN IM AUSGLEICH


Interessiert sich die Wissenschaft vor allem für die grobstoffliche Ebene, so ist Mutter Erde der Planet in seiner Gesamtheit – grob- und feinstofflich.


Mit Mutter Erde wird der weibliche Aspekt, das mütterliche Grundprinzip alles Fruchtbaren und Schöpferischen, bezeichnet. Es steht für Verbindung, Schutz und Ernährung.


Über Milliarden von Jahren erschuf Mutter Erde einen Lebensraum für eine Vielzahl von Wesenheiten. Mit ihrem Vegetationszyklus schuf sie die Möglichkeit, ein Leben in Ausgleich, in Balance, im Miteinander zu führen - egal ob Pflanze, Tier oder Mensch. Alle Wesenheiten sind Teil von Mutter Erde und mit ihr und mit allem, was auf ihr existiert, verbunden.


Mutter Erde erschafft jedes Jahr von neuem einen zyklischen Kreis von Werden und Vergehen. Ein immer wiederkehrender Zyklus und doch jedes Jahr anders. Dies ermöglicht das lebensspendende und schützende Prinzip des Ausgleichs.


Dieses Wissen zeigt sich uns im keltischen Jahreskreis, der auf dem Vegetationszyklus von Mutter Erde basiert.


DAS WICHTIGSTE ZUSAMMENGEFASST


  • Die Erde gibt es seit etwa 4,6 Milliarden Jahren.
  • Mutter Erde ist das Grundprinzip allen Fruchtbaren und Schöpferischen.
  • Mutter Erde ist Verbindung, Schutz und Nahrung.
  • Der Vegetationszyklus von Mutter Erde ist wiederkehrend und doch in jedem Jahreskreis anders.
  • Der keltische Jahreskreis basiert auf dem Vegetationszyklus von Mutter Erde.



DER JAHRESKREIS UNSERER KELTISCHEN VORFAHREN


Wenn wir es nach dem Stand der heutigen Wissenschaft betrachten, existiert der Homo sapiens (lat. Bezeichnung für schlauer Mensch) seit etwa 70.000 Jahren.


Demnach ist der Mensch noch nicht lange ein Teil der Erde. Trotzdem hat der Mensch es innerhalb seiner kurzen Existenzspanne geschafft, den Planeten nachhaltig zu verändern. Die Auswirkungen dessen sehen wir seit der Industrialisierung immer deutlicher. Das Lebensprinzip von Mutter Erde „Ausgleich“ wandelte sich immer mehr zum Lebensprinzip „Gewinnmaximierung“.


Na, wenn es da nicht schlau wäre, wieder mehr auf das Wissen von Mutter Erde zu vertrauen.


Unsere keltischen Vorfahren – verschiedene Volksstämme, die während der Eisenzeit in Europa lebten – verehrten noch das lebensspendende Prinzip von Mutter Erde. Archäologische Funde zeigen eine ausgeprägte Kultur und hochentwickelte soziale Struktur dieser Volksstämme.


Die Kelten beobachteten die Vorgänge in der Natur und stellten fest, …

…dass es wiederkehrende Zyklen gab – den Jahreskreis.

…dass es unterschiedliche Energien innerhalb eines Jahreskreises gab – die Energiequalitäten.

...dass in der Natur zu Beginn einer Energiequalität sich etwas veränderte – die Jahreskreisfeste.


So entstand aus Beobachtungen der Natur der Jahreskreis mit den acht Jahreskreisfesten. Vier Jahreskreisfeste sind Sonnenfeste und vier sind Mond-, Feuer- oder Erdfeste.


Natur beobachten war für unsere keltischen Vorfahren nicht nur ein „Anschauen“ der Natur. Für sie war Natur noch Mutter Erde – das lebensspendende Prinzip. Für sie war Mutter Erde Verbindung, Schutz und Ernährung – all das, was Leben und Überleben sicherte.


DAS WICHTIGSTE ZUSAMMENGEFASST


  • Den Homo sapiens (heutige Mensch) gibt es seit etwa 70.000 Jahren.
  • Der Mensch hat in den letzten etwa 300 Jahren die Erde nachhaltig verändert.
  • Unsere keltischen Vorfahren richteten ihr Leben nach dem lebensspendenden Prinzip von Mutter Erde aus.
  • Der Jahreskreis mit 8 Energiequalitäten und 8 Jahreskreisfesten entstand.



ALTES UND NEUES VERBINDEN: JAHRESKREIS UND JAHRESKREISFESTE HEUTE


Im keltischen Jahreskreis ist das Wissen enthalten, dass alles in einem ständigen Fluss ist. Jeden Moment wird aus der Gegenwart Vergangenheit und gleichzeitig erschaffen wir mit jedem Moment aus der Gegenwart die Zukunft. Alles ist ein ständiges Werden und Vergehen in immer wieder neuer Form, mit unterschiedlichen Energiequalitäten, das in seiner Gesamtheit Ausgleich ermöglicht.


Unsere Vorfahren waren in der Lage, die unterschiedlichen Jahreszeitqualitäten sehr viel feiner wahrzunehmen, mit ihnen "mitzufließen".


Wir haben dies vergessen, weil wir uns sehr weit von der Natur – dem grobstofflichen - entfernt haben. Und wir haben uns noch mehr von Mutter Erde entfernt – dem ganzheitlichen Prinzip des Lebensspendenden und Ausgleichenden. Wir haben vergessen, dass wir ein Teil davon sind, das wir alles in uns selbst tragen: die Fähigkeit, mit unserer eigenen Schöpferkraft unser Leben zu gestalten.


Die Jahreskreisfeste leiten uns


  • durch den Vegetationszyklus von Mutter Erde. Sie sind Fix- und Wendepunkte, die uns zeigen, wie wir das Werden und Vergehen von Mutter Erde in unser Leben integrieren können.


  • durch den Schöpfungsprozess von Mutter Erde. Sie zeigen uns, wann und wie im Jahreskreis die Energiequalitäten von Mutter Erde wirksam werden und wie wir sie für unser Leben nutzen können.


  • durch die feinstoffliche Ebene. Sie sind der Beginn einer neuen Energiequalität – immer für ca. 6 ½ Wochen – die wir für unseren eigenen Schöpfungsprozess nutzen können. Mit ihnen können wir aus der Gegenwart heraus unsere Zukunft kreieren.


  • um zu verstehen, was Verbindung und miteinander bedeutet. Sie bringen uns Menschen wieder zusammen und geben uns die Möglichkeit, gemeinsam unsere Zukunft zu gestalten.



DER ERSTE SCHRITT: BEOBACHTEN UND ÜBERTRAGEN


Schau dir einfach an, was Mutter Erde macht und übertrage es auf dich selbst. Nimm dir Zeit, geh in die Natur und beobachte, was gerade geschieht.


Mutter Erde zeigt uns mit ihrem Vegetationszyklus und den darin enthaltenen Energiequalitäten, was gerade für uns ansteht. Und mit dem Jahreskreis unserer keltischen Vorfahren haben wir eine Anleitung, wie wir das auf unser Leben übertragen können.


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Die Autorin






Petra Gompper ist systemischer Coach, Spezialistin für traditionelle westliche Heilkunde, Schamanin und Betriebswirtin. Sie verbindet, was zunächst nicht zusammenpasst: Spiritualität, Natur und Wissenschaft. Ob problemorientiert oder potenzialorientiert - sie zeigt Menschen, wie sie ihr allerbestes Leben finden können. Sie lebt mit ihrem Mann in Lenningen, glaubt an die Schöpferkraft jedes Menschen, liebt ihre morgendliche Tasse Kaffee, gutes Essen und verbringt gern Zeit mit ihren erwachsenen Söhnen.

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