Yul und der Vegetationszyklus von Mutter Erde
Yul oder die Wintersonnenwende ist eines von acht Festen im Jahreskreis. Unser Jahreskreis basiert auf dem Vegetationszyklus der Erde.
Ein Zyklus wiederholt sich immer wieder und ist doch jedes Mal anders. So auch im Jahreskreis. Jedes Jahr kommt die kalte Zeit mit dem Winter und jedes Jahr kommt auch wieder die warme Zeit des Sommers. Doch jedes Jahr ist es anders. Mal haben wir viel Schnee im Winter, mal keinen. Mal haben wir Temperaturen über 30 Grad, manchmal fragen wir uns, wo der Sommer geblieben ist.
Dies spiegelt uns das 5. kosmische oder hermetische Gesetz: das Gesetz des Rhythmus. Alles fließt und der Rhythmus gleicht aus. Alles im Kosmos bewegt sich deshalb nach natürlichen Zyklen. Mehr zu den kosmischen Gesetzen gibt es
hier.
Auf den Tag folgt die Nacht, auf Geboren werden Sterben, auf das Einatmen das Ausatmen. Energien bewegen sich rhythmisch zwischen verbundenen Gegensätzen. So entstehen immerwährende Zyklen, die nach dem Prinzip des Ausgleichs funktionieren.
Yul und die Energien von Sonne und Erde
Die Hauptenergien, die im Vegetationszyklus der Erde wirken, sind die beiden Energiepolaritäten Sonne und Erde.
Die Sonne ist in ihrer Energiequalität Impuls, Auslöser und Fokus. Die Erde ist in ihrer Energiequalität Fruchtbarkeit, Wachstum und Materie.
Dies drückt sich auch im 4. kosmischen oder hermetischen Gesetz der Polarität aus. Alles ist zweifach, alles ist polar, alles hat zwei Gegensätze. Polarität sind verschiedene Zustände derselben Sache. Es ist immer ein und dasselbe, lediglich die Schwingungsebene drückt sich anders aus – denn alles ist bereits vorhanden.
Hell und Dunkel sind Seinszustände des Lichts, Wärme und Kälte sind Temperaturen, Wut und Freude sind Gefühle. Die Polarität macht es für uns begreifbar. Durch sie können wir bewerten und entscheiden.
Yul und die 8 Energiequalitäten im Jahreskreis
1. November – Samhain: Energiequalität Rückzug und Innehalten
21. Dezember – Jul (Wintersonnenwende): Innenschau und Essenz
1. Februar – Imbolc: das Beginnende und die Möglichkeiten
21. März – Ostara (Frühlingstagundnachtgleiche): das Wachstum und das Formbare
1. Mai – Beltane: das Wachstum und die Differenzierung
21. Juni – Litha (Sommersonnenwende): das Reifen lassen
1. August – Lugnasad: die Fülle und der Genuss
21. September – Mabon (Herbsttagundnachtgleiche): die Vorsorge und das Vergehen
Aus dem Vegetationszyklus der Erde ergeben sich für uns vier Sonnenfeste und vier Erdfeste. Für unsere Vorfahren war der Wandel der Energien in der Natur und im Kosmos fest eingebunden in den Jahreskreis.
Sie gingen davon aus, dass die Erde ein lebendiges Wesen ist – die Muttergöttin, die alles erschafft – und dass alles auf unserer Erde beseelt war. Der Vegetationszyklus war für unsere Ahnen die Lebensgrundlage und alles was lebt und wächst wandelte sich nach den kosmischen Gesetzen im Jahreskreis.
Unsere Vorfahren und Ahnen beobachteten die Natur und übertrugen das erhaltene Wissen auf ihr Leben. Sie beobachteten, dass im Jahreskreis 8 verschiedene Energiequalitäten in bestimmten Phasen des Vegetationszyklus besonders stark zu sehen waren. Mehr zu den Energiequalitäten gibt´s in meinem Blogbeitrag:
Wissen unserer Ahnen im Jahreskreis.
Yul und die Energiequalität Innenschau und Essenz
Yul oder die Wintersonnenwende war für unsere Vorfahren eines der großen Feste im Jahreskreis. Es ist ein Fest des Lebens und der Lebenskraft und ebenso eines der Wiedergeburt, wenn die dunkle, kalte Zeit des Winters erfolgreich durchschritten ist.
An der Wintersonnenwende gebiert in der dunkelsten aller Nächte Mutter Erde das Licht für das kommende Jahr. Das Licht beginnt, das Dunkle zu verdrängen und die Tage werden langsam wieder länger.
Jedes Jahr wurde dieser Zeitpunkt herbeigesehnt, denn mit dem neuen Licht kehrte auch das Leben langsam wieder in die sichtbare Natur zurück.
Mit der Wintersonnenwende beginnt die Zeit des Träumens – unseren Wünschen für das neue Jahr eine Gestalt geben und sie zum Leben erwecken. Dazu gehört die Innenschau. Unbeeinflusst vom Außen das zu finden, was in diesem Jahr einen Platz in unserem Leben erhält. Und dem all die Energie zu geben, was es braucht, damit es im Laufe des Jahreskreises immer mehr Gestalt annehmen kann, bis es zu einem Teil unseres Lebens geworden ist.
Yul und überlieferte Bräuche
Alle Rituale und Bräuche im Jahreskreis sind ursprünglich zukunftsorientiert ausgerichtet. Unsere Ahnen und Vorfahren wollten damit das Bestmögliche in ihr neues Jahr legen. Wir kennen diese Vorgehensweise als „self-fulfilling prophecy“. Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist eine Vorhersage, die ihre Erfüllung selbst bewirkt. Eine Prognose über eine mögliche Zukunft hat also einen entscheidenden Einfluss und ist eine wesentliche Ursache dafür, dass diese Zukunft auch eintritt.
ADVENTSZEIT
Advent bedeutet „Ankunft“. In diesen vier Wochen feiern wir die Ankunft des Lichts. Wir nehmen vorweg, was dann eintreten wird: die bestmögliche Geburt des Lichts für das neue Jahr. Bei uns am weitesten verbreitet ist der Adventskranz mit vier Kerzen. Jede Kerze steht für eine Jahreszeit.
WEIHNACHTSBAUM
Der Weihnachtsbaum steht für Wachstum, Fülle und Gemeinschaft. Unsere Vorfahren und Ahnen schmückten den Baum meist mit Äpfeln, Kuchen und anderen Leckereien. Damit wurde in das neue Jahr gelegt, dass für alle ausreichend Nahrung vorhanden war.
LICHTERKETTE
Ab dem ersten Advent wird jeden Tag ein Licht mehr entzündet. Das Lichtkind wird willkommen geheißen und ihm wird der Weg gezeigt.