Tipp 1: Jeden Tag Zeit für dich
Wichtig zu wissen: Entspannen, dich selbst wahrnehmen, spüren, was du gerade in dieser Zeit so dringend brauchst. Eines deiner wichtigsten Grundbedürfnisse ist darin enthalten: Das Bedürfnis nach Ausgleich – nach innerer Harmonie. Sind dein Geist, dein Körper und deine Seele im Ausgleich, kann sich deine Lebenskraft entfalten. In unserer hektischen Zeit vergessen wir leicht, uns die Zeit dafür zu nehmen.
Fehlannahme: „Das mach ich einfach mal tagsüber. Da muss ich mir keine Zeit einplanen.“
Richtig ist: Du planst dir dafür jeden Tag ein paar Minuten ganz fest in deinen Tagesablauf ein. Jeden Tag 5 Minuten sind besser als einmal in der Woche eine halbe Stunde. Kontinuität ist das Erfolgsrezept. Du lädst dir ein neues Programm in deinen Kraftspeicher und das braucht etwas Zeit. Dein 5-Minuten-Zeit-für-dich-Programm gehört nach 4 bis 6 Wochen fest zu deinem Tagesablauf – wie Zähneputzen. Und wenn du es doch mal vergisst: Nicht schlimm, das gehört auch dazu. Dann mach einfach am nächsten Tag weiter.
Übung: kleiner Body- und Gefühlsscan.
- Mach es dir bequem. Atme drei Mal tief ein und aus. Dann lass deinen Atem frei fließen.
- Mach zuerst einen kleinen Bodyscan und schau was dein Körper gerade braucht. Wie fühlen sich deine Füße, deine Beine, dein Becken oder dein Rücken an. Entspannt? Dann geh weiter. Angespannt? Dann bleib an der Stelle und spüre hin, was du Gutes für dich tun kannst. Vielleicht eine andere Sitzhaltung, den Blick schweifen lassen oder sich bewegen. Mach es so, wie es für dich gut ist.
- Dann konzentrier dich darauf, wie du dich gerade fühlst. Alles im Gleichgewicht? Wenn ja, dann genieße dieses Gefühl. Vielleicht stellst du dir vor, wie dieses Gefühl deinen ganzen Körper durchströmt und wärmt. Wenn nein, dann spür hin, was es braucht, damit du dich wieder besser fühlst. Vielleicht eine Pause mit deinem Lieblingslied? Oder den leckeren Kuchen von der Freundin essen. Einfach das, was dir gut tut.
Tipp 2: Atemtechnik
Wichtig zu wissen:
Dein Gehirn (Hirnstamm) steuert deine Atmung und deine Muskeln ermöglichen die Atembewegung. Deine Atmung ist eine autonome Grundfunktion deines Körpers, wie dein Herzschlag oder deine Verdauung. Das Besondere daran ist: Du kannst deine Atmung zumindest teilweise willentlich beeinflussen. Und das solltest du nutzen. Denn mit der richtigen Atemtechnik hast du eine einfache Methode, um den Stress in deinem Alltag in den Griff zu kriegen. Oder noch besser: gar nicht erst entstehen zu lassen.
Fehlannahme: „Atmen geht von selbst. Da muss ich mich nicht drum kümmern.“
Richtig ist:
Atmen will gelernt sein. Aber keine Angst. Das ist nicht wie in der Schule. Das geht ganz entspannt. Im Stehen, Sitzen oder Liegen – wie es für dich gut ist. Auch hier ist das Erfolgsrezept: regelmäßig tun. Es gibt viele verschiedenen Atemtechniken – doch alle haben ein gemeinsames Ziel: mehr Ruhe, Entspannung und Gelassenheit. Einfach achtsamer mit DIR sein.
Übung: Meditation Atem spüren
- Mach es dir bequem. Atme drei Mal tief ein und aus. Und dann lass deinen Atem frei fließen. Dein Atem kann leicht ein- und ausströmen in seinem eigenen Rhythmus.
- Wenn du möchtest, kannst du jetzt deine Augen schließen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Spüre genau hin welchen Weg dein Atem nimmt. Er strömt durch beide Nasenlöcher ein und nimmt seinen Weg die Nase hinauf. Wie fühlt es sich an? Dann nimmt dein Atem den Weg zu deinem Brustraum. Füllt dein Atem deinen Brustraum ganz aus? Geht er schnell weiter zu deinem Bauchraum? Was geschieht beim Ausatmen?
- Mach diese bewusste Atmung ein paar Minuten lang. Du kannst mit 1 Minute beginnen, dann 2 Minuten, dann 3 Minuten. Wenn dir die Technik vertraut ist, kannst du sie überall anwenden. In der S-Bahn, im Büro, zuhause oder beim Spazierengehen.
Mein persönlicher Tipp: Ich mache diese Atemmeditation vor dem Einschlafen. Du kennst das vielleicht: Du liegst im Bett, willst einschlafen und tausend Gedanken schwirren noch durch deinen Kopf. Mit der Atemmeditation kannst du entspannen und zur Ruhe kommen. Während du dich auf deinen Atem fokussierst, kannst du kommende Gedanken viel besser gehen lassen. Unser Verstand ist darauf trainiert, ständig beschäftigt zu sein. Beschäftige ihn mit deinem Atem und du wirst sehen, du kannst wunderbar einschlafen.
Tipp 3: Waldbaden
Wichtig zu wissen:
Waldbaden ist ein Trend aus Japan und heißt dort Shinrin Yoku. Es bedeutet: „Ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“, um der Natur und den Bäumen näher zu kommen. Waldbaden ist in Japan bereits seit Jahren eine anerkannte Heilmethode, um Stress zu reduzieren, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und das Immunsystem zu stärken.
Das Wissen um die Heilkraft des Waldes gibt es auch in unserer Kultur. Man sieht das noch in unseren Märchen und Mythen. So war der Wald in vorchristlicher Zeit der Sitz der Götter. Und die ganze Welt wurde zusammengehalten von einem Baum - dem Weltenbaum Yggdrasil - der Himmel, Erde und Unterwelt miteinander verband.
Fehlannahme: „Ich lauf dann mal einfach schnell durch den Wald.“
Richtig ist: Es geht um ein entschleunigtes Gehen. Du gehst entspannt und ohne Zeitdruck durch den Wald und nimmst die Natur mit allen Sinnen war. Der Anblick der Bäume hat bereits eine beruhigende Wirkung. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes liegt vor allem in den Terpenen, die von den Bäumen ausgeschieden werden. Sie senken auch deine Stresshormone und aktivieren deinen Ruhe-Nerv.
Übung: 30 Minuten Waldbaden
Wenn du im Wald angekommen bist, gehe in ein langsames Gehen über. Achte bewusst auf deine Atmung, damit sie ruhig und entspannt fließen kann. Gehe achtsam durch den Wald und genieße mit allen Sinnen.
- Was siehst du?
- Was hörst du?
- Was riechst du?
- Was schmeckst du?
- Was fühlst du?
Du kannst bei einem Baum, der dich anspricht, eine kurze Rast machen und mit allen Sinnen genießen. Wie sieht die Rinde des Baumes aus, wie die Blätter. Kannst du hören, wie sich die Blätter im Wind bewegen. Wie riecht die Rinde? Was für einen Geschmack haben die Blätter? Wie fühlt es sich an, wenn du dich an den Baum anlehnst. Eine wunderschöne Übung für mehr Achtsamkeit: für sich selbst und für den Baum.
Tipp 4: Denke in Möglichkeiten
Wichtig zu wissen: Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Dazwischen gibt es hunderte von verschiedenen Grautönen. So ist es auch im Leben. Es gibt mal einen Tag, da geht einem alles auf den Wecker und es gibt Tage, da läuft alles bestens. Unser ganzes Leben, unser Umfeld, die Natur – alles läuft in Zyklen ab. Auch unsere Vergangenheit, unser Jetzt und unsere Zukunft. Daraus entstehen viele verschiedene Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten.
Unsere Gedanken haben dabei einen großen Einfluss. Beobachten und erforschen wir unsere Gedanken, können wir erkennen, wie vielfältig unsere Möglichkeiten sind, um eine Entscheidung zu treffen. Es sind unsere Gedanken, die einen großen Anteil daran haben, womit wir in unserem Leben in Berührung kommen und wovon wir getrennt sind.
Fehlannahme: Das Leben ist ein „entweder so oder so“ (schwarz oder weiß).
Richtig ist:
Das Leben ist ein „sowohl als auch“. Für jede Handlung existieren mehrere Möglichkeiten. Du kannst entscheiden, welche Handlungsoption sich in deinem Leben verwirklichen soll. Du kannst das umsetzten, was für dich am besten ist.
Übung: Die beste Lösung für mich
- Du hast ein Thema? Dann entscheide dich nicht sofort für das geht oder das geht gar nicht. Formuliere dein Thema kurz und knackig in einem Satz.
- Mach ein kleines Brainstorming dazu und überlege dir, welche Möglichkeiten für dich darin enthalten sind. Lass deinem Geist freien Lauf, denke quer, denke um die Ecke, denke ganz anders. Du kannst deine Ideen auf Post Its schreiben, eine Mindmap oder eine Liste erstellen.
- Wenn du darüber nachdenkst und ganz offen für Lösungen bist kommt oft intuitiv ein Gedanke, von dem du weißt: das ist meine Möglichkeit. Oder du wählst aus deinen Möglichkeiten die aus, die für dich gerade die beste Lösung ist.
Tipp 5: Wir sind alle miteinander verbunden
Wichtig zu wissen:
„Wir Menschen sind alle durch ein Bewusstsein miteinander verbunden. Wir beeinflussen einander und sind alle eins“, sagt Professor Roger Nelson, der das Speziallabor für Mensch-Maschine-Interaktion an der amerikanischen Universität Princeton koordinierte. Du kennst das vielleicht auch: Du denkst an jemanden und in genau dem Moment ruft derjenige an. Besonders intensiv tritt dies bei Menschen auf, die sich lieben, die eng miteinander verbunden sind. Experimente haben gezeigt: Wenn Paare weit voneinander entfernt sind und liebevoll an den anderen denken, synchronisiert sich ihr Herzschlag!
Fehlannahme:
Du bist in dieser unsicheren Zeit allein.
Richtig ist: Du bist nie allein. Du bis immer in Verbindung mit anderen Menschen. Auch mit dem was in deinem Umfeld oder in der Natur existiert. Fühl dich nicht allein, fühl dich verbunden. Denke an liebe Menschen, denke an die Schönheit der Natur, denke an das Schöne was dich umgibt. Gib dem in deinem Leben einen immer größer werdenden Raum.
Übung: Gespräche mit lieben Menschen
- Nimm dir eine Minute und spüre in dich hinein. Mit wem würdest du dich gern unterhalten. Vertraue darauf, dass deine Intuition dir einen Namen nennen wird.
- Dann ruf diesen Menschen an, telefoniere mit ihm oder triff dich mit ihm.
- Und das wichtigste dabei: Erzähle ihm, dass du dich mit ihm oder ihr verbunden fühlst, dass es dir hilft, dieses Gespräch zu führen: dich zu entspannen, dich angenommen zu fühlen, dich geliebt zu fühlen, dich bei Entscheidungen unterstützt. Was immer dein Herz dir für deinen Gegenüber mitgibt.